31.12.2022
Grenzwanderung Guntershausen, erst Hälfte: Der Westen

Oder: Silvester lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte…

 

Bei milden Temperaturen und einem herrlich frischen Wind brachen gut 20 Guntershäuser und ein Fuldabrücker unter fachkundiger Leitung auf, unser Dorf wieder einmal zu umwandern. Erst mal ging es zu den Buchenhagener Nachbarn und dem für die Geschichte bedeutsamen Fehrenberg.

 

Die Landwirte Schmidt, Eisenach und Dittmar sowie die Waldinteressenten mit Herrn Leuchter aus Rengershausen hatten die Runde perfekt vorbereitet und KP Lorenz gab auch etwas  dazu.

Gut vorbereitet weil markiert leuchteten die historischen Grenzsteine aus Wald und Flur hervor. Dazu gab es die Geschichten von der natürlichen Verjüngung des Waldes: Nur Buchen und Birken.

 

Antworten zum Wildbestand heute: Viel Rehwild, durchziehendes Schwarzwild, Hasen kreuzten unseren Weg – aber keine Kaninchen mehr. Historische Hinweise auf Rain und Born sowie die Wüstung Heisterhagen oben auf dem Kopf zwischen den beiden Buchenhagener Ortsgeschwistern.

Nicht nur das Landwirtschaften und die Politik haben aber die Grenzen verändert, sondern sicher auch das Wachsen der Wirtschaft. Früher waren das Kloster Breitenau und die beiden großen Höfe Fehrenberg und Heydstadt die bestimmenden Eigentümer, was sich in Feldern, Wiesen und deren Ab-Grenzungen bis heute ersehen lässt. Aber auch Korrekturen durch die Kreisreform Mitte der 70er Jahre, die Neubaustrecke der Bahn und die weitere Ausdehnung Volkswagens sind an den Grenzen gut ablesbar.

 

Wirtschaftsgeschichtlich spielten die Bauna wie auch die anliegenden Steinbrüche eine große Rolle.

Und die Bauna, das stellte Herr Dittmar klar, ist bis auf ein winzigen Zipfel ganz und gar ein Bauna-Taler Gewässer. Nicht jedem von uns aber war klar, dass nur scheinbar quer durch Wälder und Felder die Alte Straße Richtung Frankfurt verlief, mal in einer Mulde, dann auf einem Damm die Bauna querend.

 

Es blieb spannend bis zur Einkehr im Hof Eisenach, wo wir mit frischen Waffeln und Kaffee von Familie Eisenach freundlich bewirtschaftet und verwöhnt wurden.

 

Und schön geschnuddelt haben alle unterwegs im strahlenden Sonnenschein auch.

 

Einmütig war der Wunsch: „Wir können noch viele schöne Dinge miteinander machen“, auf jeden Fall aber die zweite Hälfte der Grenzwanderung, denn der Süden und der Osten fehlen ja noch.

Auch diese Wege und Grenzen werden wieder viel zu erzählen haben, und die Erzähler von Teil 1 haben das gern versprochen.